Im Rahmen einer homöopathischen Akutanamnese werden alle Krankheitssymptome genau hinterfragt. Über die sogenannten Modalitäten, also wodurch sich eine Beschwerde verbessert oder verschlechtert, kann die individuelle Befindlichkeit näher charakterisiert werden.
Nehmen wir den Fall einer Mittelohrentzündung. Da ist zunächst nach einem Auslöser zu fahnden, z.B. kalter Wind, Schwimmbadbesuch, Aufregung. Mit einem Wickel kann geklärt werden, ob an dem
schmerzenden Ohr Kälte oder Wärme als hilfreich empfunden werden. Dafür wird ein Waschlappen zunächst unter warmes bis heißes Wasser gehalten und ausgewrungen. Dann wird er auf das betroffene Ohr
gelegt und ein Stück Alufolie darübergelegt. Tritt innerhalb weniger Minuten eine Besserung ein, ist Wärme hilfreich. Wenn es mit dem warmen Wickel nicht zu einer Besserung oder sogar einer
Verschlechterung kommt, sollte ein kalter Wickel probiert werden. Dafür wird der Waschlappen einige Minuten lang unter kaltes Wasser gehalten, ausgewrungen und wieder, von einer Alufolie
abgedeckt, auf das Ohr gelegt. Tritt eine Besserung nach einigen Minuten ein, ist Kälte hilfreich. Dann sollte getestet werden, welche Auswirkung die Berührung des erkrankten Ohres hat und ob das
Liegen auf dem schmerzhaften oder auf dem gesunden Ohr besser ist. Zusätzlich ist der Gemütszustand des Kranken von großer Bedeutung: ist er weinerlich, gereizt, unruhig oder ängstlich.
Nachdem die Akutsymptome durch die Modalitäten genau bestimmt worden sind, wird der Fall analysiert und eine Auswertung mit dem Computer (sogenannten Computer-Repertorisation) durchgeführt. Um
die Mittelwahl abzusichern, sind oft noch Fragen nach früheren Erkrankungen oder Krankheiten in der Familie erforderlich.
Die am besten wirkende homöopathische Arznei ist diejenige, die bei Gesunden genau die Beschwerden auslösen würde, unter denen der Patient gerade leidet. Wenn man z.B. Zwiebeln schneidet, dann
führt das beim Gesunden zu laufender Nase und tränenden Augen. Wenn ein Patient mit Heuschnupfen viel wässrigen Schnupfen und Tränenfluss hat, kommt die Küchenzwiebel (Allium cepa) als
homöopathische Arznei in Frage.
Zum Abschluss einer Akutanamnese wird mit dem Patienten besprochen, wie er die homöopathische Arznei einnehmen soll. Auf eine Akutanamnese sollte innerhalb eines Zeitraumes von einem halben Jahr
eine ausführliche homöopathische Anamnese folgen, in der die passende Arznei für den chronischen Zustand gesucht wird (sogenannte Konstitutionsbehandlung).
Wenn Sie eine homöopathische Akutanamnese wünschen, laden Sie sich bitte den Fragebogen zur homöopathischen Behandlung auf der Seite “Download Fragebögen” herunter, füllen ihn sorgfältig aus und bringen ihn zum vereinbarten Termin mit.
Zusammenfassung der Leistungen der Akutanamnese:
o Erfragen der Akutsymptome
o Erfragen der Modalitäten, früherer Krankheitsepisoden und individueller Besonderheiten
o Analyse des akuten Zustands aus homöopathischer Sicht
o Computer-Repertorisation
o Mittelverordnung
Abrechnung: Ziffer 31: Ausführliche homöopathische Beratung
(einfacher bis 2,3-facher Satz je nach Zeitaufwand = 26-60 Euro)
Von den gesetzlichen Krankenkassen übernimmt die Techniker Krankenkasse im Rahmen der integrierten Versorgung die Kosten einer Akutanamnese.